Aegerter (9.) beweist Courage, Mulhauser kommt nicht vom Fleck
Es wäre zu schön gewesen: Bis kurz nach dem Rennstart erlebten Thomas Lüthi (Garage Plus Interwetten) und Dominique Aegerter (carXpert Interwetten) ein fast perfektes Weekend. Die aus der ersten Reihe gestarteten Schweizer belegten beim Moto2-GP der Niederlande in Assen die Plätze 1 und 2. Doch die Freude währte nicht lange. Die Motorräder der beiden wurden immer schwieriger zu kontrollieren, Lüthi musste wegen einer rüden Attacke des Briten Sam Lowes neben die Strecke ausweichen. Bei der Aufholjagd in Richtung Podest-Plätze stürzte Lüthi, als die ersten Regentropfen auf die legendäre Strecke von Assen im Norden der Niederlande klatschten. Tom blieb unverletzt, dennoch hat er durch diesen Sturz viel verloren. Dominique Aegerter beendete das Rennen als Neunter und bewies damit Courage; angesichts seiner familiären Sorgen - sein Vater liegt immer noch auf der Intensivstation des Inselspitals in Bern - ist dieses Resultat hoch einzustufen. Aber auch er beklagte im Verlauf des Rennens immer mehr Probleme mit der Abstimmung der Front des Motorrads. Robin Mulhauser (carXpert Interwetten), der dritte Fahrer der Schweizer Teamstruktur, landete auf Rang 22. Der Patron der beiden Teams, Frédéric Corminboeuf, zog eine zwiespältige Bilanz: "Im Hinblick auf die WM-Tabelle hat Tom viel eingebüsst. Doch er hat den Speed, um ganz vorne zu sein, das hat er das ganze Wochenende bewiesen. Doch wir müssen nun endlich Lösungen finden, wie wir auch im Rennen bis zum Schluss vorne dabei sein können. Dominique hat im Hinblick auf die Situation seines Vaters eine sehr couragierte Leistung gezeigt - bravo. Robin war immerhin eine Sekunde schneller pro Runde als in der Qualifikation. Hätte er bereits am Samstag diese Zeiten gefahren, wäre er am Start viel weiter vorne gestanden und hätte sich vielleicht bis ins Ziel an der richtigen Gruppe anhängen können."
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Dominique Aegerter (carXpert Interwetten, 9.) "Die ersten beiden Runden mit Tom waren fantastisch. Aber ich begriff sehr rasch, dass es kein Wunder geben würde. Ich habe das Gefühl, dass wir zuviel Gewicht hinten hätten, mit den entsprechend negativen Auswirkungen auf die Performance des Reifens gefahren sind. Ich bekam also schon früh Probleme mit der Reifenhaftung, vor allem beim Beschleunigen verlor ich Zeit und hatte enorme Probleme, das Motorrad an den Kurveneingängen zu kontrollieren. Jetzt habe ich nur noch ein Ziel: so rasch wie möglich nach Hause und zu meinem Vater zu reisen."
Robin Mulhauser (carXpert Interwetten, 22.) "Es ist wieder mal ärgerlich, denn ich war nach dem Start in der richtigen Gruppe drin. Aber da ich jetzt viel schneller fuhr als in der Qualifikation, war mein Motorrad nicht auf diesen höheren Rhythmus abgestimmt. Der Grip am Hinterrad liess bereits nach drei Runden stark nach."
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