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Aegerter kämpft um den Sieg, Mulhauser holt den ersten WM-Punkt

09.08.2015

Es ist geschafft: Erstmals seit der Gründung des Schweizer " Dream Teams " haben sich alle drei Fahrer von Teamchef Frédéric Corminboeuf in den WM-Punkten klassiert. Dieses denkwürdige Ereignis schafften die drei Fahrer nach einem äusserst spektakulären Moto2-Rennen in Indianapolis, wie wir es dieses Jahr noch selten gesehen haben. Dominique Aegerter (Technomag Racing Interwetten) kämpfte bis zwei Runden vor Schluss um den Sieg mit, dann verlor er wegen einer rüden Attacke von WM-Leader Johann Zarco alle Chancen. Aegerter wurde guter Vierter und hat damit aufgezeigt, dass in allen restlichen Rennen der Saison mit ihm zu rechnen sein wird. Thomas Lüthi (Derendinger Racing Interwetten) verlor alle Aussichten auf eine Topklassierung in den ersten beiden Runden, kam aber in der zweiten Rennhälfte stark auf. Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten) beeindruckte sein Team mit seiner Regelmässigkeit und seinem hohen Rhythmus. Erst als acht Runden vor Schluss ein grosses Stück von seinem Hinterreifen davonflog, musste er etwas zurückstecken. Insgesamt dominierte aber das Lachen auf dem Gesicht von Chef Frédéric Corminboeuf: "Dominique hat ein sehr starkes Rennen gezeigt. Ich kann seine Frustration gut verstehen, weil er das Podest so knapp verpasst hat. Er hat alle Attacken konsequent abgewehrt, und er war lange in Führung. Erst nach der harten Attacke von Zarco musste er etwas zurückstecken. Schade, denn das Podest war so nah. Tom war zu Rennbeginn etwas zu vorsichtig, danach fuhr er stark wie immer. Beinahe hätte er den Anschluss an die Top-5 geschafft, doch er wurde durch den Sturz von Sam Lowes behindert, musste bremsen, um ihn nicht zu überfahren, und verlor damit die gewonnenen Meter wieder. Heute hätten wir erstmals mit etwas Glück beide Piloten auf dem Podest haben können. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das noch sehen werden. Robin war heute ausserordentlich stark, grosse Teile des Rennens fuhr er identische Zeiten wie Tom und Dominique! Endlich hat der den ersten WM-Punkt, den er sich schon so lange ersehnt hat, holen können. Und dieser Punkt ist verdient, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass im letzten Renndrittel sein Reifen Gummistücke verlor. Die zweite Saisonhälfte beginnt insgesamt sehr gut für uns und ich freue mich bereits jetzt auf den GP Brünn am kommenden Wochenende."

Sie haben gesagt ...

Dominique Aegerter (Technomag Racing Interwetten, 4. Rang): "Bei der Attacke von Zarco habe ich drei Plätze und einige Zehntel verloren. Danach war es unmöglich, wieder ganz nach vorne zu kommen. Es ist hart, nur Vierter zu werden, wenn man grosse Teile des Rennens an der Spitze liegt. Nach den Regentropfen vor dem Start war die Entscheidung für die Reifenwahl nicht einfach, aber wir haben die richtige getroffen. Bei Rennbeginn war die Strecke nur teilweise feucht, aber ich konnte trotzdem einen hohen Rhythmus fahren. Natürlich bin ich über das verpasste Podest enttäuscht, aber der Rennsport bringt auch solche Dinge mit sich. Ich liebe den Kampf, und dieser GP wurde wirklich beinhart geführt. Und vor allem war ich glücklich, in der Gruppe dabei zu sein, die um den Sieg kämpfte. Mein Team hat dieses Weekend einen Superjob erledigt, meine Kalex war in jeder Hinsicht perfekt. Indianapolis ist eine Strecke, die ich sehr gern mag, und jetzt warte ich ungeduldig auf Brünn, um meine Leistung zu bestätigen."

Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten, 15. Rang): "Wir haben rasch die richtige Reifenwahl treffen können. Nach einem sehr guten Start war ich von Beginn an in den Top-20 und kämpfte mit Randy Krummenacher, den ich schliesslich hinter mir lassen konnte. Ich lag dann an der Spitze meiner Gruppe und wir haben so Schrötter und West einholen können. Acht Runden vor Schluss spürte ich dann deutliche Vibrationen vom Hinterrad her. Ich hatte keine Ahnung, was da los war und dachte sogar kurz daran, an die Box zu fahren. Denn ich hatte keine Lust, dass plötzlich der Hinterradreifen auf der Zielgeraden explodiert. Dann merkte ich, dass die Vibrationen hauptsächlich in Linkskurven auftraten. Weil ich rund 20 Sekunden Vorsprung auf meinen nächsten Verfolger hatte, habe ich es in den letzten Runden etwas langsamer angehen lassen und habe am Ende eine Belohnung dafür erhalten. Denn weil ein Fahrer in der letzten Runde noch gestürzt ist, gab es für mich den ersten WM-Punkt meiner Karriere."