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Aegerter (14.) macht Fortschritte, Mulhauser (26.) Rückschritte

04.06.2016

Am Tag nach dem Drama, das die Rennsportwelt tief getroffen hat - der Spanier Luis Salóm, der Anfang August seinen 25. Geburtstag hätte feiern können, verschied an seinen Verletzungen nach einem Sturz im 2. Freien Freitagstraining der Moto2-Klasse bei hoher Geschwindigkeit - traten die Fahrer wieder an und bestritten die Qualifikation auf der an zwei Orten modifizierten Strecke zum Rennen von morgen Sonntag. "Es gibt Momente, wo man sich fragt, warum das tut, was wir tun. Aber Motorradrennen fahren ist unsere Leidenschaft. Es war auch diejenige von Luis, an den ich jetzt sehr viel denke", erklärte Thomas Lüthi (Garage Plus Interwetten) am Fuss des Podestes nach seiner drittbesten Zeit in der Qualifikation. Der Dritte des WM-Gesamtklassements war mit seiner Leistung der Beste der anwesenden Schweizer. Dominique Aegerter (carXpert Interwetten) wird nach seinem 14. Platz (eine Sekunde hinter der Bestzeit) aus der 5. Startreihe ins Rennen gehen, während Robin Mulhauser (carXpert Interwetten) von seinem 26. Platz enttäuscht war. Die bisherige Bilanz dieses von Trauer begleiteten Weekends von Frédéric Corminboeuf, dem Patron der beiden Schweizer Teams: "Es sind ganz schwierige Momente jetzt für uns alle. Die erste Startreihe von Tom tut uns gut. Sie ist die Frucht von äusserst intensiver Arbeit, sowohl vom Fahrer als auch vom Team. Tom verliert nur im 4. Sektor etwas Zeit, da müssen wir noch eine Lösung finden. Dominique hat vom Freitagmorgen an Probleme gehabt, aber am Nachmittag kam er wieder besser zurecht. Wenn er im Rennen weiter Fortschritte macht, kann er viele Punkte holen. Bei Robin ist die Sache komplexer. Am Anfang der Qualifikation war er gut dabei. Aber als dann die anderen schneller wurden, hat er stagniert. Ich weiss, dass die Konkurrenz in dieser Klasse enorm ist. Aber ich erwarte von Robin, dass er sich noch deutlich steigert."

Sie haben gesagt ...

Dominique Aegerter (carXpert Interwetten, 14.) "Die Klassierung ist nicht gerade brillant, und ich liege eine Sekunde hinter der Bestzeit zurück. Doch mein Gefühl und mein Speed sind heute deutlich besser geworden. Dieses Gefühl ist enorm wichtig, denn ohne Vertrauen in das Motorrad und sich selbst kann man nicht schnell sein. Die Strecke wurde modifiziert und ist diesen Stellen sehr eng. Ich muss dafür morgen im Warm-up noch einige Anpassungen vornehmen. Auch die Gesamtübersetzung müssen wir sicher noch etwas anpassen. Die neue Streckenführung erhöht die Sicherheit, darüber gibt es keine Zweifel. Es ist immer hart, einen Fahrer zu verlieren. Motorradrennen fahren ist unser Leben, das gilt für uns alle. Auf der Piste bin immer 100% bei der Sache, aber ausserhalb der Strecke gibt es keine Worte, um meine Trauer zu beschreiben."

Robin Mulhauser (carXpert Interwetten, 26.) "Ich freute mich enorm auf diesen GP von Katalonien, aber ich gebe zu, dass ich jetzt irgendwie völlig verloren bin. Ich komme mit der neuen Konfiguration der Strecke nicht zurecht und wir können auch das Motorrad nicht korrekt darauf abstimmen. Im Sektor, wo ich gestern 0,4 Sekunden verloren habe, sind es jetzt 1,5 Sekunden. Natürlich ist die Stimmung hier im Moment sehr speziell und von Trauer erfüllt. Ich bin das erste Mal damit konfrontiert, dass ein Fahrer in meiner Klasse seine Leidenschaft mit dem Leben bezahlt. Wir alle kennen die Regeln und Risiken. Und ich weiss auch, dass das Leben kurz sein kann, und dass wir es immer so intensiv wie möglich auskosten sollten. Aber jetzt im Moment hat die Trauer überhand genommen."