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Josh Hook glücklich beim Heimrennen, Mulhauser kämpft mit bösen Erinnerungen

16.10.2015

Die wechselhaften Witterungsbedingungen – typisch für den wunderschönen Kurs von Phillip Island 150 km südlich von Melbourne – prägten den ersten Trainingstag des Grand Prix von Australien. Am Donnerstag war es noch schön und warm, danach sanken die Temperaturen innerhalb von wenigen Stunden um 15 Grad, Wind kam auf und es begann sogar zu regnen. Auf dieser Insel ganz im Süden des riesigen australischen Kontinents spielt die Natur immer eine entscheidende Rolle. Thomas Lüthi (Derendinger Racing Interwetten) arbeitete am ersten Trainingstag konzentriert am Set-up seiner Kalex und beendete den Tag aus Siebter, nur vier Zehntelsekunden hinter der provisorischen Pole-Position. Der Australier Josh Hook (Technomag Racing Interwetten), welcher Dominique Aegerter ersetzt – der Rohrbacher wurde am vergangenen Mittwoch aus der Klinik in Bad Ragaz entlassen und setzt seine Rehabilitation zu Hause fort – wurde 22. mit rund zwei Sekunden Rückstand. Hook macht in jedem Training bemerkenswerte Fortschritte. Sein Teamkollege Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten) hat hingegen die Erinnerung an das Vorjahr, wo er zwei Mal bei hoher Geschwindigkeit heftig gestürzt ist, noch nicht abschütteln können. Teamchef Frédéric Corminboeuf fasst den Tag zusammen: «Tom ist vorne dabei, auch wenn er als Siebter noch einige Zehntel zurückliegt. Auf die erste Startreihe fehlen nur zwei Zehntel, ein Startplatz ganz vorne wird am Samstag in der Qualifikation auch das Ziel sein. Robin hat die beiden Stürze vom Vorjahr, als er noch vor dem Rennen verletzungshalber hat aufgeben müssen, noch nicht weggesteckt. Für ihn ist die Strecke in einem gewissen Sinne Neuland. Das Vertrauen fehlt noch, aber sobald er in einen flüssigeren Rhythmus kommt, werden seine Zeiten sinken. Josh bestätigt seine guten Eindrücke. Er kennt die Strecke als Australier gut, zwei Sekunden Rückstand auf die Pole sind für einen Moto2-Neuling eine gute Marke. Er teilt sich die Trainings sehr gut ein und macht konstante Fortschritte.»

Sie haben gesagt …

Joshua Hook (Technomag Racing Interwetten, 25.): «Ich bin glücklich, hier in Australien bei meinem Heimrennen starten zu können. Aber ich wäre noch viel glücklicher, wenn ich weiter vorne stehen würde! Mir fehlt einfach noch die Erfahrung mit der Moto2. Deshalb haben wir heute bei der Abstimmung zuerst auch einen falschen Weg eingeschlagen. Ich liebe Phillip Island, hier habe ich 2009 meinen ersten GP in der 125-ccm-Klasse bestritten, zudem habe ich hier viele Runden mit Superbikes zurückgelegt. Aber eine Moto2 fährt sich völlig anders als alles, was ich bisher gefahren bin; Fahrwerk, Reifen, alles ist anders. Mein Ziel? Ich denke ernsthaft daran, in die Punkteränge vorzustossen. Da ist möglich, wenn es mir und meinem Team gelingt, weiterhin so gut zusammenzuarbeiten.»

Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten, 28.): «Zeit und Klassierung sind schlecht, keine Frage. Aber ich habe schlechte und schmerzhafte Erinnerungen an diese Strecke. Und diese Erinnerung ist im Moment noch stärker als meine Leistung. Ich verliere viel zu viel Zeit, weil ich nicht locker ans Werk gehen kann. Um mich zu lösen, muss ich einfach fahren, fahren, fahren. Das Wetter hat vor allem am Morgen kräftig mitgespielt. Am Nachmittag wurde es dann im Verlauf des Session etwas besser. Natürlich liege ich noch weit zurück, aber es gibt keinen Grund zur Panik, denn ich weiss, warum der erste Tag für mich so schwierig war. Ich bin überzeugt, dass es mir gelingen wird, am Samstag deutlich weiter nach vorne zu kommen. Denn auch ich finde diese Strecke, auch wenn sie schwierig ist, wunderschön.»