Sponsors, Team

Interview von Olivier Métraux

30.03.2012

Sie sind der VR-Präsident der Swiss Automotive Group. Warum investiert Ihre Unternehmensgruppe in den Motorradrennsport?

Wir sind seit 30 Jahren im GP-Rennsport präsent. Nennen wir es Tradition.

Sie ehren auch Ihren Vater Michel. Er war während Jahrzehnten eine der grossen Persönlichkeiten im internationalen Motorradrennsport und einer der Architekten des modernen GP-Rennsportes.

Ja, diese Leidenschaft für den Motorradrennsport habe ich von meinem Vater. Er hat nach einer grossen Karriere im Motocross ein Team im Strassenrennsport aufgebaut und so vielen Schweizer Piloten die Teilnahme an der Motorrad-WM in verschiedenen Kategorien ermöglicht. Es freut mich, dass ich das Erbe meines Vaters weiterführen kann.

Tradition ist gut, Leidenschaft ist schön. Aber am Ende des Tages muss sich eine Investition auch rechnen. Wir kommen damit auf die eingangs gestellte Frage zurück: Warum investiert Ihre Unternehmensgruppe in den Motorradrennsport. Beispielsweise eine Marke wie carXpert?

Wir bekommen die Möglichkeit, diese Marke in der Schweiz bei unserem Zielpublikum besser bekannt zu machen. Unsere Investitionen geben uns aber auch die Möglichkeit, unseren Kunden das Erlebnis GP-Rennsport zugänglich zu machen. Sie sollten auch die Identifikation unserer Mitarbeiter mit der Herausforderung Rennsport nicht unterschätzen. Sie führt zu einer Dynamisierung unseres Unternehmens.

Reden wir über Ihre Fahrer. Sie waren von allem Anfang an voll und ganz von Dominique Aegerter überzeugt. Oder täuscht dieser Eindruck?

Der Eindruck täuscht nicht. Ich habe sofort gespürt, dass dieser Junge ehrgeizig und willensstark ist. Aber bei allem Engagement bleibt er sich selbst treu: Er ist ehrlich, bescheiden, sucht nie Ausreden und behält auch dann seine positive Einstellung, wenn er Schwierigkeiten zu überwinden hat und gibt nie auf. Das macht ihn sympathisch und ich denke, er ist ein Sportler, der unsere Unterstützung verdient.

Er hat im letzten Rennen der letzten Saison seinen ersten Podestplatz herausgefahren. Aber er hat das Potenzial für noch mehr. Wie weit kann er kommen?

Das wird die Zukunft zeigen. Dominique hat seit seinem Debut im GP-Zirkus jede Saison Fortschritte erzielt und es gibt keinen Grund, warum dies nicht auch in Zukunft so sein sollte.

2012 engagieren Sie sich nun erstmals in zwei Kategorien und setzen neu auch zwei Fahrer in der Klasse Moto3 ein. Warum?

In der Moto3-WM können wir junge Piloten zu vernünftigen Kosten den Einstieg in den GP-Zirkus ermöglichen. In dieser Klasse haben alle die gleichen Voraussetzungen. Diese Herausforderung entspricht der Philosophie unseres Teams.

Die "Köngisklasse" MotoGP ist ab dieser Saison für Eigenbau-Maschinen offen. Auch Eskil Suter, der Hersteller von Dominique Aegerters Moto2-Motorrädern, ist mit dabei. Da müssen wir Sie einfach fragen: Ist der Aufstieg in die "Königsklasse" ein Thema für Dominique Aegerter?

Nein, dieser Aufstieg ist jetzt kein Thema. Dominique Aegerter steht vor einer langen und sehr schwierigen Moto2-Saison. Das Fahrerfeld ist ausgeglichen und so gut wie vielleicht noch nie. Wir müssen in unserem Team alle unsere Kräfte auf die Moto2-WM konzentrieren, wenn wir diese Herausforderung meistern wollen.