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Aegerter biss sich durch, Mulhauser enttäuschte in Grossbritannien

30.08.2015

Er wollte um das Podest mitfahren, doch am Ende musste er kämpfen wie ein Verrückter, um wenigstens 7 Punkte für den 9. Rang beim Moto2-GP in Silverstone zu retten: Thomas Lüthi (Derendinger Racing Interwetten) hatte es beim GP von Grossbritannien genauso schwer wie seine Teamkollegen Dominique Aegerter und Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten). Wie in Brünn vor zwei Wochen waren die Anstrengungen des Trainings und der starken Qualifikation nach wenigen Runden zunichte gemacht, als alle drei Piloten von völlig unüblichem Reifenverschleiss auf der zuerst feuchten und später trockenen Strecke heimgesucht wurden. Lüthi konnte zwar seinen fünften Rang im WM-Zwischenklassement retten, aber er hatte wesentlich mehr von diesem Rennen und insgesamt dem Beginn der zweiten Saisonhälfte erwartet. Dominique Aegerter biss sich nach seinem Sturz in der Qualifikation, bei der sich den Zeigefinder der linken Hand gebrochen hatte, durch und wurde 13. Robin Mulhauser machte sich grosse Hoffnungen auf der nassen Strecke, kam aber nie richtig in Schwung. Frédéric Corminboeuf, der Patron der beiden Teams, zieht deshalb keine besonders positives Fazit des Silverstone-Weekends: «Es war exakt dasselbe wie in Brünn. Tom fühlte sich gut, aber sein Vorderradreifen brauchte sich viel zu schnell auf, das Motorrad wurde praktisch unlenkbar. Alle zusammen müssen wir nun eine Lösung für dieses Problem finden, denn so kann es nicht weitergehen. Dominique ist vorsichtiger als sonst ins Rennen gegangen, was angesichts des Zustands seiner linken Hand verständlich ist. Danach hat er eine schöne Aufholjagd gezeigt, bevor auch bei ihm die Reifen frühzeitig abbauten. Also hat er, obwohl er nicht sonderlich gerne im Regen fährt, angesichts der Umstände ein gutes Rennen gezeigt. Von Robin habe ich mehr erwartet. Er hoffte schon lange auf ein Rennen bei nassen Bedingungen, aber er hat jetzt davon nicht profitieren können. Er hat das fahrerische Potential, aber er muss es auch nutzen können, so wie er es in Indianapolis gezeigt hat.»

Sie haben gesagt…

Dominique Aegerter (Technomag Racing Interwetten, 13. Rang): «Die Schmerzen waren während des ganzen Rennens stark. Ich konnte nur drei Finger für die Kupplung benutzen und hatte so lange Mühe, ein gutes Gefühl für das Bike zu finden. Die ersten drei oder vier Runden waren schlecht, aber dann habe ich wieder zur Verfolgergruppe aufschliessen können. Aber genau dann begannen die Reifen stark abzubauen. Ich konnte nicht mehr viel ausrichten. Insgesamt war es schwieriges Wochenende. Ich kann mit der Kalex immer noch nicht genügend Konstanz aufbauen, also müssen wir hart weiter arbeiten. Leider wird es gemäss den Ärzten noch zwei Wochen dauern, bis der gebrochene Finger wieder geheilt sein wird.»

Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten, 23. Rang): «Schon lange habe ich auf ein Regenrennen gewartet. Jetzt war die Gelegenheit da, und ich habe sie verbockt. Am Morgen im Warm-up haben wir die Einstellung versucht, wie wir sie im ersten Freien Training in Austin/Texas verwendet haben. Aber das hat nicht funktioniert. Für das Rennen haben wir die Kalex zu 100 Prozent auf Regen abgestimmt. In den ersten Runden hat das nicht schlecht gepasst, Dominique war nicht weit von mir entfernt. Aber als die Strecke trockener wurde, wurde es schwierig. Ich hatte nur wenig Motorbremse, musste die Front zu stark belasten. Aber es war meine Entscheidung, dieses Setup zu verwenden. Ich muss den Fehler auf meine Kappe nehmen.»